30. Meistertitel nach Final-Krimi

Das war knapper als knapp und das Endspiel der „Final Four“ beim BC Grüner Tisch Buer ein nervenaufreibender Krimi für die Billardfans aus Bochum und Castrop-Rauxel. Mit dem 4:4 im Finale gegen ABC Merklinde holte der DBC Bochum nach einem 0:4-Rückstand seinen 30. Titel als Deutscher Mannschaftsmeister Mehrkampf. Trotz identischer Partiepunkte, jeweils mit einem Sieg und zwei Unentschieden hatte das mental starke Team des DBC Bochum schließlich die Nase vorn, weil am Ende der bessere Mannschaftsgeneraldurchschnitt (MGD) als Zünglein an der Waage fungierte. Da waren die Bochumer Asse dann mit weit über 40 MGD klar besser als Finalgegner ABC Merklinde. Riesenfreude beim Team und beim Hauptsponsor Stadtwerke Bochum.

Als einziger Bochumer ungeschlagen blieb Michel van Silfhout im Cadre 71/2 und bot mit seinem Generaldurchschnitt (GD) von 28,57 Points eine mehr als respektable Leistung. Ludger Havlik war im Cadre 47/2 – trotz seiner Niederlage gegen Micha van Bochem – noch stärker. Der DBC-Mann blieb – wie auch van Silfhout – im Finale eiskalt und spielte über das Turnier einen GD von 67,70 Points. „Was die beiden da im entscheidenden Moment gespielt haben“, so Horst Wiedemann, „war unfassbar cool, technisch ausgereift, auf allerhöchstem Niveau.“

Herausragend war auch der Sieg von Thomas Berger, der Erik van der Linden in der Freien Partie in nur einer Aufnahme 300:0 besiegte. „Das war ein Super-Sieg für Thomas und den DBC und wir spielten in einer wirklich schönen Location“, lobte John van der Stappen. „Die Hitze war schon hart, aber das Material war perfekt.“

Als Pechvogel des Turniers kann man den starken Merklinder Christian Pöther bezeichnen, der gegen Andreas Schmidt 4:20 unterlag. Er wurde damit praktisch Opfer der Zehn-Aufnahmen-Begrenzung – und dadurch auch ABC Merklinde, die durch Pöthers Niederlage auch den Titel verloren. „Andreas hat alle seine Partien auf diese Weise gewonnen“, ärgerte sich Horst Wiedemann – und scherzte dennoch: „Das war effektives Terrorbillard. Er hat alles vermint.“ Schmidt habe allen Gegnern nur unlösbare Positionen hinterlassen und sich damit über die zehn Aufnahmen gerettet. Diese Begrenzung, so Wiedemann, müsse unbedingt wegfallen.

DBC Bochum – Essen-Nord – 4:4

Freie Partie: Wiedemann – Schmidt 31:146/10
Einband: Van der Stappen – de Beurs 59:74/20
Cadre 47/2: Havlik – Schinning 250:33/4
Cadre 71/2: Van Silfhout – Benstöm 200:41/8

DBC Bochum – Sterkrade – 6:2

Freie Partie: Berger – van der Linden 300:0/1
Einband: Van der Stappen – Matuszak 120:83/19
Cadre 47/2: Havlik – van Bochem 177:250/4
Cadre 71/2: Van Silfhout – Woidowski 200:37/8

DBC Bochum – ABC Merklinde – 4:4

Freie Partie: Berger – Pöther 15:300/6
Einband: Van der Stappen – Melerski 58:101/20
Cadre 47/2: Havlik – Egbers 250:0/2
Cadre 71/2: Van Silfhout – Veldhuizen 200:21/5

Den 30. Deutschen Meistertitel klargemacht haben (von rechts) Horst Wiedemann, Michel van Silfhout, Thomas Berger, Ludger Havlik, John van der Stappen und Teamchef Paul Kimmeskamp