DBU-Delegierte klar gegen Saisonverlegung

Das war knapper als viele angenommen haben: Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Deutschen Billard Union (DBU) in Herne stimmte die Versammlung gegen den Vorschlag des Sportrats, die Saison künftig parallel zum Kalenderjahr spielen zu lassen. Mit 131 zu 115 Stimmen endete die Abstimmung bei überraschenden 51 Enthaltungen.

„Wir in Westfalen“, so Paul Kimmeskamp, Geschäftsführer des DBC Bochum, „hatten uns klar gegen diesen Vorschlag positioniert und so ist auch gestimmt worden.“ Bayern als mit 51 Stimmen größter Landesverband, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Berlin und Saar, auch die Vizepräsidenten für Leistungssport sowie  Billardentwicklung und der Jugendwart unterstützten den Vorstoß.

Dagegen stimmten der Präsident, der Vizepräsident Finanzen, der Pressewart sowie die Landesverbände Westfalen, Mittelrhein, Niederrhein, Hessen und Norddeutschland. Die Delegierten aus Sachsen, Thüringen und Brandenburg enthielten sich ebenso wie Baden-Württemberg. Dies verblüffte alle anderen Beteiligten, weil die Vereine des letzteren Landesverbands sich zuvor ganz klar gegen eine Umstellung ausgesprochen hatten.

Entschieden wurde bei dieser außerordentlichen Versammlung auch, wie mit der nicht zu Ende gespielten Saison 2019/2020 auf DBU-Ebene verfahren wird. „Die Annullierung der Saison 2019/2020, also die Streichung aller bislang erzielten Spielergebnisse (keine Meister, keine Auf-/Absteiger) und einen kompletten Neustart in der Saison 2020/2021“, so die DBU-Website, „lehnte die Versammlung mit klarer Mehrheit (85,4 %) ab.“

Man beschloss, den Endstand der Hinrunde zu werten. „Dies gilt“, so Paul Kimmeskamp, „sogar für Ligen, die bereits zu Ende gespielt waren, wobei der Spielbetrieb in den Landesverbänden hiervon nicht betroffen ist.“ Der BC Elfenbein Höntrop steigt damit aus der 1. Bundesliga Dreiband ab. Die Landesverbände können in der Frage der Saisonwertung 2019/20 so entscheiden, wie sie das für richtig halten, und sollten das kurzfristig tun. Und die Planung 2020/21 solle nun mit Nachdruck begonnen werden.