Das erste Jahr NRW-Jugendliga – Ein Resümee

Am kommenden Sonntag den 25.03. hat die Jugendmannschaft des DBC Bochum ihr letztes Spiel in der NRW-Liga. Das vergangene Jahr gibt Hoffnung die Zukunft der Billardjugend innovativer zu gestalten und offenbart gleichzeitig Schattenseiten. Ein Bericht, der sowohl die vielen positiven Eindrücke als auch die Problemfelder in der Jugendarbeit beleuchtet. 

Am Sonntag trifft die Jugendmannschaft unseres Rekordmeisters auf die erste Auswahl des BC Stollberg-Dorff. Stolberg, das liegt unweit der Grenze zu den Niederlanden und Belgien. Betreuer Heinz Sommer fährt am Sonntag mit seinen Jugendlichen demnach etwa eine ein dreiviertel Stunde bis nach Bochum. Mehr als eine Stunde länger fuhr sein Vereinskollege Willi Stockem, der zum Auswärtsspiel nach Versmold musste. 
Distanzen, die man sonst häufig nur aus der ersten oder zweiten Bundesliga kennt. Den Einsatz, den die Betreuer und ehrenamtlichen Helfer in dieser Spielzeit geliefert haben, ist also mehr als beeindruckend. Selbstlos haben sie über Stunden geschiedst, geschrieben und den Nachwuchs ihrer Vereine durch Stadt und über Land gefahren. 
Von diesem Einsatz war vor allem der Billardverband Nordrhein-Westfalen angetan, der die Vereine für ihre Fahrten und Verpflegungen entschädigt. Gelder, die an genau der richtigen Stelle investiert wurden, sind sich die Zuständigen sicher. 

Licht am Ende des Tunnels

Insgesamt 27 Nachwuchsspieler haben in dieser Saison an dem Teamwettbewerb teilgenommen. Sechs Vereine haben sich an das Projekt Jugendliga gewagt. Ob sich die Vereine im nächsten Jahr wieder dazu bereit erklären? Für Vereine, wie die Spvg Versmold, die nur geringe personelle Ressourcen zur Verfügung hat, eine Frage, die sicherlich nicht leicht zu beantworten ist. 

Gezeigt hat der Wettbewerb, dass jeder daran teilnehmen kann, unabhängig wie lange der- oder diejenige schon spielt, wie alt sie sind oder wie viel sie trainieren. Der Spaßfaktor sollte im Vordergrund stehen.
Für den DBC traten in der laufenden Saison insgesamt sechs Spieler an. Daran teilnehmen konnten aufgrund der Meldefrist die fünf neu gewonnenen jugendlichen Mitglieder noch nicht. Die positive Entwicklung im Verein bedeutet, dass der DBC in der nächsten Saison definitiv zwei Mannschaften melden wird. Denn im Kreise der Protagonisten, nämlich dem Nachwuchs selbst, wird derzeit schon heiß überlegt, wie die Teams in der kommenden Saison aufgestellt werden. 

Die Liga bietet die Möglichkeit, dass sich Gleichaltrige miteinander messen können und fördert sowohl den für den Spitzensport so wichtigen sportlichen Ehrgeiz, als auch die soziale Komponente, dass Rivalen einmal zu Freunden werden können. 

Positiv ist auch die Entwicklung beim BSF Goch. Die Billardsportfreunde  basteln derzeit an einem Kader für die nächste Saison. Die Zuständigen Andre Tebest und Gerd Arnold möchten ihre Zeit in Zukunft verstärkt in die Nachwuchsarbeit stecken. 
Auch aus der Nachbarstadt Herne beim GW Wanne soll künftig wieder mehr wert auf die Nachwuchsarbeit gelegt werden und eine AG installiert werden. 
Wurde damit eine entscheidende Welle eingeleitet? 
Das ist wohl in erster Linie davon abhängig, ob sich weitere Vereine in die Pflicht nehmen werden, kontinuierlich für den Sport zu werben.  
Andre Tebest sagte jüngst in Goch: „Wir alle haben doch einen oder mehrere Trainer gehabt, die uns zumindest zeitweise dabei unterstützt haben besser zu werden. Es liegt doch in der Natur der Sache unser bestehendes Wissen weiterzugeben.“