Finalrunde beim DSB Douarnenez

Die Luft in der Bretagne war nur richtig gut für die Lokalmatadoren vom DSB Douarnenez. Beim Finale des Coupe d’Europe in der ostfranzösischen Hafenstadt verteidigten die Franzosen souverän ihren Titel, den sie 2018 in Bochum gewonnen hatten. Finalgegner war allerdings diesmal nicht der DBC Bochum sondern der BC Chartres, den die Bretonen mit 4:2 besiegten. Die Bochumer Asse spielten stark, hatten gegen Chartres allerdings im Halbfinale kein Glück und unterlagen mit 2:4.

Die Bochumer hatten sich nach der Eröffnung am Freitagnachmittag die ersten Partien von der Tribüne aus anschauen können. „Wir sind erst am Samstag gegen den BC Oissel ins Turnier eingestiegen“, so DBC-Teamchef Paul Kimmeskamp. Das war aber dann der Auftakt für eine sehr starke Vorrunde, in der man de Picardie aus den Niederlanden mit 6:0 besiegte.

DBC Bochum – De Picardie 6:0
Einband: Havlik – Bongers 120:60/14
Cadre 47/2: Van Etten – van Bochem 250:28/2
Cadre 71/2: Nockemann – Timmers 200:60/7

Es folgte ein nicht weniger starker Auftritt gegen den BC Oissel, in dem Sam van Etten, wie im gesamten Turnier, seine außerordentliche Klasse unter Beweis stellte. Er schlug Pierre Martory im Cadre 47/2 in nur einer Aufnahme. „Sam erweckt mit seinem unbekümmerten, lockeren Spiel den Eindruck“, sagt Einband-Kollege Ludger Havlik, „als wenn diese Höchstleistungen kinderleicht wären.“

DBC Bochum – BC Oissel 4:2
Einband: Havlik – Petit 67:120/6
Cadre 47/2: Van Etten – Martory 250:1/1
Cadre 71/2: Nockemann – Legros 200:139/7

Höchst knapp war das Ausscheiden im Halbfinale. „Super-Sam“ gewann seine Partie gegen Willy Gerimont „von hinten“. Der Franzose hatte 228 Points vorgelegt, bevor van Etten überhaupt erst ans Billard kam. Dann machten beide Kontrahenten keinen Punkt, aber Sam erledigte die 250-Points-Partieditanz schließlich in der zweiten Aufnahme und gewann.

Großcadre-Spieler Thomas Nockemann kämpfte im Nachstoß gegen seinen alten Teamkollegen Xavier Gretillat, schaffte aber die letzten vier Punkte nicht, die dann eine Verlängerung des Halbfinales ermöglicht hätten. „Die Jungs haben sich super geschlagen“, lobt Paul Kimmeskamp dennoch, „aber es war an diesem Tag eben nicht mehr drin als die Bronzemedaille.“.

DBC Bochum – BC Chartres 2:4
Einband: Havlik – Petit 95:120/15
Cadre 47/2: Van Etten – Gerimont 250:228/2
Cadre 71/2: Nockemann – Gretillat 196:200/15

Schon vor der Eröffnung hatten sich die Bochumer Billard-Asse am schönen Strand von Douarnenez umgesehen. „Das Wetter am Freitag war super“, so Ludger Havlik. Das war ja auch im April des letzten Jahres der Fall, als das Finale in der Rundsporthalle stattfand und das Zuschauerinteresse u.a. deshalb gering blieb. „Der Turniersaal in der Bretagne war deutlich kleiner und sehr familiär“, stellt Teamchef Paul Kimmeskamp fest. „Deshalb war die Atmosphäre zwangsläufig besser als vor einem Jahr.“

Eberhard Franken

Screenshots: Kozoom