Van Etten im Interview: „Ganz Bochum hatte den Titel verdient!“

Sam van Etten ist der Bochumer Ausnahmespieler im Team. Einige sind der Meinung, dass der 21-Jährige sogar der beste Spieler ist, der je in einem Kader des DBC Bochum gestanden hat.

Seine Karriere begann mit sieben Jahren in der Kneipe seiner Eltern, als diese sich eine in Sams Heimatort Schermerhorn zugelegt hatten. Auf einem Billardtisch vor Ort, lernte einer der weltbesten Spieler der Neuzeit die Faszination des Billarspiels kennen. Als Sam im Alter von acht Jahren mit einem anderen Jungen gelegentlich am Billard stand, ahnten sie noch nicht, was für eine große Karriere ihr Sohn vor sich hat. 

Wir haben Sam van Etten nach der Sportlerehrung der Stadt Bochum und vor dem Spiel gegen Grün-Weiß Wanne interviewt:

Sam, wie fühlt es sich an, mittlerweile international als Weltklassespieler zu gelten?

Ich fühle das nicht wirklich. Ich muss für meinen Erfolg jeden Tag diszipliniert trainieren und hart arbeiten. Ich hatte früher immer das Ziel spielerisch auf das Niveau eines Raymund Swertz zu kommen. Dass ich im vergangenen Jahr in Prag über 100 GD im Cadre 47/2 gespielt habe, war natürlich ein tolles Gefühl.

Was sind deiner Meinung nach die entscheidenden Faktoren für diese bisher makellose Karriere gewesen?

Am Anfang hatte ich immer nur das Ziel von Woche zu Woche beziehungsweise Monat zu Monat besser zu werden. Als ich diese Fortschritte im Training oder Spiel mehr wahrgenommen hatte, wollte ich mein Spiel immer weiter perfektionieren. Das gilt für mich auch heute noch beispielsweise im Einband und im Cadre 71/2.
Patrick Niessen war für mich ein entscheidender Faktor. Im richtigen Moment sagte er mir, dass ich einmal 100 GD spielen werde. Das hat mich bestärkt. 

Wie oft trainierst du in der Woche und wie viele Stunden?

Seit fünf Jahren habe ich nun einen eigenen großen Tisch zuhause. Seitdem trainiere ich an jedem Tag ca. zwei Stunden. Im Sommer auch schon mal mehr. 

Mittlerweile trainierst du auch oft Dreiband. Wie ist deine Entwicklung dort?

Ich habe in dieser Saison mit dem Dreiband Training angefangen. Das macht etwa die Hälfte meiner aktuellen Trainingszeit aus. Raimund Burgmann trainiert mit uns einmal im Monat vier Stunden. Das Dreibandspiel ist eine neue Herausforderung, der ich mich stellen will.

Nun bist du in deiner vierten Saison beim DBC. Bist du in Bochum also glücklich?

Ich bin immer noch glücklich. Glücklich war ich vor allem, das mir die Chance gegeben wurde, in Deutschland zu spielen. Ich habe in der Bundesliga viel lernen können: Hier spielt man mehr auf Sieg, was hat mir geholfen konsequenter zu werden. Außerdem bin ich sehr froh darüber gewesen, schon in meiner ersten Saison für den DBC im Europacup gespielt zu haben. 

Persöhnliche Daten:

Sam van Etten

Geboren:
10.06.1996
 
Verein:
DBC Bochum, De Picardie, Horna, Sportprijzen Kampioen

Hobbys:
Allgemein Sport, Sport sehen und zu Musikkonzerten zu gehen.

Rock oder Pop?
Rock.

Frikandel oder Currywurst?
Frikandel natürlich, aber eine Currywurst ist auch gut.

Urlaub in den Bergen oder am Meer?
Auf jeden Fall in die Berge. Viele Deutsche kommen zu uns ans Meer und ich fahre dann in die Berge.

Schermerhorn oder Amsterdam?
Schermerhorn.

Sam auf Social Media

Was war dein schönster Moment mit dem DBC Bochum?

Ganz klar die Europameisterschaft im vergangen Jahr. Ich hatte schon vor dem Turnier das Gefühl, dass unsere Bochumer Unterstützer und der ganze Verein diesen Erfolg verdient hätten. Der Verein und das Team mit Ludger, Thomas und Fabian hatten den Erfolg nach so vielen Anläufen verdient. Wir waren gemeinsam mit den Zuschauern ein echtes Team in Prag. Auch für Paul Kimmeskamp hat es mich sehr gefreut. Man hat einfach gespürt, wie dieser Mann für den Verein lebt. 

Was weisst du bereits über den bevorstehenden Coupe d’Europe in Bochum?

Ich war gerade noch in der Rundsporthalle und durfte mir die Halle ansehen. Ich habe mir vor Ort ein Bild davon machen können, was dort als Event möglich ist. Dass dort viele unterschiedliche Dinge gespielt werden und nicht nur der Coupe d’Europe wird sicherlich toll sein für die Zuschauer. Außerdem denke ich, dass wieder viele französische Teams vor Ort sein werden. 

Wie siehst du die Chancen des Teams den Titel zu verteidigen?

Den Titel zu verteidigen ist immer schwierig und auch abhängig von den gegnerischen Mannschaften. Es gibt viele französische Mannschaften, die sehr stark spielen. Natürlich ist es immer das Ziel den Titel zu gewinnen. Wenn wir ein gutes Wochenende erwischen ist mit Sicherheit alles möglich. 

Wer ist für dich dein wichtigster Unterstützer?

Meine Familie war für mich immer am Wichtigsten. Sie haben mir alles ermöglicht und sind mit mir zu jedem Turnier gefahren. Danach kommt Patrick Niessen, der mich spielerisch zu dem gemacht hat, was ich jetzt bin. 

Kann ein Ausnahme Spieler wie du noch Ziele für die Zukunft haben?

Auf jeden Fall. Ich bin nun seit einem Jahr ein Topspieler, aber ich möchte diese Klasse halten und konstant abrufen können. Auch dazu brauche ich viel Training und Unterstützung von Patrick mit dem ich etwa einmal im Monat trainiere. 
Außerdem sehe ich es als realistisches Ziel, in Zukunft zu den besten niederländischen Dreibandspielern zu gehören. Mein Ziel ist also die niederländische Meisterschaft.