BL-Vereine planen Revolution – Spielbetrieb im Land neu koordiniert

Sowohl die Bundesliga-Sitzung, als auch die Sportwarte-Sitzung des Billardverbandes Westfalen ergaben Veränderungen im nächsten Spielbetrieb.

Die Mehrkampf Bundesliga soll revolutioniert und Wege zur Sicherung eines langfristig angelegten Spielbetriebes eingeschlagen werden. Die Bundesliga-Sitzung einschließlich aller Bundesligavereine einigte sich auf eine kommende Saison mit neun Mannschaften. Die Play-Offs sollen das letzte Mal nach DBU Statuten durchgeführt werden. Nachdem bereits schon länger kontrovers über die Auslosung des Spielortes der Play-Off Endrunde diskutiert wurde, wurde dem keine Bedeutung zugeschrieben. So bleibt das Ausrichtungsrecht auch in der nächsten Spielzeit beim Tabellenersten der abgeschlossenen Saison.

Die Diskussionen, die in der letzten Saison entfacht wurden, haben den Verantwortlichen aller Vereine Auftrieb gegeben das Regelwerk reformieren zu wollen. So gab es viele neue Impulse zur Veränderung des Spielsystems. Ein Vorschlag, der bereits Ende der 90er Jahre zur Sprache kam, nach dem der Dreibandsport von den klassischen Disziplinen separiert wurde und das Ansehen der Liga an Bedeutung verlor, ist nun wieder gegenwärtig. Für die Saison 2018/19 soll es nur noch drei Spieler pro Team und nur noch ein Spieltag am Wochenende geben. Die deutsche Mehrkampfliga will sich nun an der niederländischen Spielkultur orientieren. Bevorzugt wird allerdings nicht das aktuelle Modell des niederländischen Billardverbandes KNBB, stattdessen soll das alte Modell greifen. Drei verschiedene Teams an einem Spielort – damit soll das Interesse der Zuschauer maximiert und die Anzahl der Spieltage geschmälert werden. In der vergangenen Saison hatten die Bundesligateams in einer Saison 18 Spiele, zu denen beim DBC beispielsweise noch zwei Play-Off Spiele und die Europapokalspiele hinzu kamen.
Erhofft wird sich damit auch ein größerer Unterbau in den unteren Spielklassen und ein höheres Spielniveau in Liga 1.
Während in der 1. Mehrkampfliga die Disziplin Freie Partie gestrichen werden soll, wird es in der 2. Liga kein Einbandspiel mehr geben. So soll jedoch die 2. Liga weiterhin als Förderung des Nachwuchses dienen.
Alle Vereine begrüßten den Entwurf und waren sich sicher, dass eine Reformierung von Nöten sei. Nun soll auf DBU-Ebene über das neue Spielkonzept diskutiert werden.

Ein Team aus drei Spielern. Vielleicht bald Realität in Deutschland. (Foto: v.l. Havlik,van Etten, Wiedemann)

Auf Landesebene gibt es zwar keine einschneidenden Reformen, doch soll auch hier der Spielbetrieb besser koordiniert sein. Beispielsweise sollen die Spielklassen der klassischen Disziplinen bereits im Dezember enden, so dass Überschneidungen mit der Dreibandsaison verhindert werden.
Geändert wird ebenfalls das Spielsystem bei den Einzelmeisterschaften. Da die Billardkreise wie der ehemalige Billardkreis Ruhr-Emscher mittlerweile nicht mehr existieren, sollen nun die Qualifikationen in Bezirken gespielt werden, wovon die Vorrundensieger an einer Endrunde teilnehmen können.
Der Meldeschluss für die Einzelmeisterschaften ist am 15.09.2017.
Verabschiedet werden kann das neue Modell allerdings ebenfalls erst bei der Sportratssitzung des Landesverbandes Westfalen.

Foto oben: Kurt Dahlhaus
von: Horst Wiedemann